4:30 Uhr – der Wecker schellt mal wieder ein paar Stunden früher als mir lieb wäre, der Drang die Fotos zu bekommen, die ich seit Tagen plane ist aber mal wieder größer als das Verlangen nach Schlaf. Gute zwei Stunden Fahrt haben wir vor uns bevor wir an unserem ersten Stopp ankommen – Burg Eltz. Ein märchenhaftes Schloss in Rheinland-Pfalz.

Der Parkplatz war zu meiner Überraschung ziemlich leer, nur ein Auto parkte neben uns, wie sich später herausstelle ein Pärchen das ebenfalls zum fotografieren angereist war. Vom Parkplatz bis zur Burg sind es ca. 15 Minuten Fußweg, auf dem Hinweg geht es bergab, ziemlich ungewöhnlich für eine Burg. Während Burgen normalerweise auf hohen Punkten erbaut wurden um besser gegen Angriffe geschützt zu sein, befindet sich die Burg Eltz in einer Schlucht. Fun Fact: Burg Eltz wurde nie erobert

Also machten wir uns auf den Weg, minus 4 Grad, keine Handschuhe, 6:30 Uhr. Wir sind quasi passend zum Sonnenaufgang angekommen, nur dass man von diesem wenig gemerkt hat, die Burg war komplett in Nebel gehüllt. Anfangs war es so extrem, dass man die Burg fast gar nicht auf Bildern erkannt hat. Nach ca. 45 Minuten hatte sich der Nebel ein wenig gelegt und ich fing an zu fotografieren. Bevor ich zum fotografieren an neue Spots fahre schaue ich mir auf Instagram unter dem Geotag und/ oder entsprechenden Hashtags an was andere Fotografen aus dem Motiv gezaubert haben. Hierbei ist eine Perspektive besonders oft vorgekommen und mir war klar, dass ich diese Perspektive auch nicht auslassen werde. Ich versuche an jedem Spot (zumindest wenn er für mich aufwändig zu erreichen ist) zumindest einen „safe shot“ zu machen und werde danach experimenteller.

Der „safe shot“ war dieser hier:

Nach einigen verschiedenen Perspektiven an dieser Stelle (verschiedene Höhe, verschiedene Position) habe ich mich dazu entschlossen die Burg aus einer seitlichen Perspektive zu fotografieren.

Hier habe ich ein paar Büsche als Vordergrund genutzt um den Bild ein wenig Tiefe zu geben. Das Bild gefällt mir immer noch sehr gut, ich würde es auch gerne als Wandbild drucken aber kann mich nicht wirklich durchringen. Die Problematik ist, dass ich die Kamera mit der ich hier unterwegs war (Sony A7 III) erst seit einer guten Woche hatte und lediglich mit dem Kit-Objektiv unterwegs war. Dementsprechend gibt es in puncto Schärfe und Einstellungen noch ein paar Dinge die heute anders aussehen würden/ die ich anders machen würde. Es gibt mittlerweile einige Fotos die ich mit dem heutigen Wissen gerne noch mal schießen würde, nur um die Details abzurunden. Bei manchen ist das problemlos machbar, andere sind hunderte Kilometer weit entfernt. Hier überlegt man sich so ein kleines „Update“ schon zwei mal.

Das letzte „große“ Bild von Burg Eltz habe ich tatsächlich auf dem Rückweg gemacht. Kurz bevor man die Burg nicht mehr sehen kann, gibt es noch einen kleinen Aussichtspunkt. Von diesem aus habe ich das letzte Bild geschossen:

Eine klassische führende Linie von unten rechts in die Bildmitte. Wieder Sträucher im Vordergrund (dieses Mal leicht unscharf) um Tiefe herzustellen.

Alles in allem hat sich der Ausflug zu Burg Eltz auf jeden Fall gelohnt! Generell reise ich mit der Einstellung, wenn ich mit einem sehr guten Foto nach Hause komme bin ich zufrieden mit dem Tag. Hier habe ich für mich selbst mindestens zwei sehr gute Bilder geschossen und der Tag war noch lang nicht vorbei. Mehr dazu dann aber in einem anderen Blogbeitrag.

Burg Eltz ist aufgrund der aktuellen Corona-Situation geschlossen. Zum fotografieren kann man jedoch weiterhin anreisen. Einfach auf dem ausgeschilderten Parkplatz parken, ca. 15 Minuten Gehweg einplanen und man ist da. Bitte beachtet auch hier die Abstandsregeln, hier kann es teilweise sehr voll werden.